Nach einer ruhigen Nacht und einem Qualitätsfrühstück wollen wir uns zur Grenzkammstrasse aufmachen. Leider hält uns eine schleifende Bremsscheibe von diesem Vorhaben ab. Nach genauere Inspektion wird als eigentliche Ursache das Naben Lager an der Bremsseite ausgemacht, da hilft auch kein Ausgleich durch Beilagscheiben mehr. Dummerweise hatte sich der Schaden schon vor dem Start des AlpenX bemerkbar gemacht, meinem Mitfahrer wurde von seiner F(l)achwerkstatt eingeredet, das ein deutliches Laufgeräusch bei einem Wälzlager normal sein und er sich keine Sorgen machen müsste. Deppen! So machten wir uns halt mit schleifender Bremse Richtung Sattelberg auf.

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Sattelalm mit Sattelberg Inspektion mit traurigem Ausgang

Wer sich auf einen lockeren Start des Tages gefreut hat, hat Pech gehabt. Der Trail Richtung Kammstrasse zeigt schnell seine Zähne und erfreut durch heftige Prozente. Apropo Zähne, mit dem bekannte Bauern, der ungern Radfahrer auf seinem Grundstück sieht, hatten wir keinen Kontakt. Inzwischen hat der Wirt der Sattelbergalm eine Ausweichstrecke geschoben, die allerdings zu einem Großteil nur schiebbar ist.

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Trail zum Einstieg Kammstrasse Reichlich steil Kennt einer die Bedeutung dieses Zeichens?

Am Ende der Auffahrt wird ein altes Militärfort erreicht, das den Einstieg zur Grenzkammstrasse markiert. Von hier aus schlängelt sich die ehemalige "Wehrstrasse" oberhalb des Wipptals bis Gossensaß. Die Aussicht auf die umliegenden Berge ist unbezahlbar und lenkt davon ab, das sich bis zum Ende des Weges doch einige Höhenmeter ansammeln.

Grenzkamm Impressionen

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Strasse für schweres Gerät Blick zurück zum Einstieg Panorama 1 Panorama 2
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Panorama 3 Schlängel, schlängel Wo fahren sie denn, wo fahren sie denn hin? Downhill
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Uphill Brennergrenzkammpool

Leider hat auch dieser Spaß ein Ende und vor dem Sandjöchl wählen wir die Schotterabfahrt Richtung Gossensaß. Heute würde ich die Trailabfahrt über den Wanderweg 1 laut Kompasskarte wählen. Man ist ja lernfähig ;-). Wieder im Wipptal angekommen, wird über kleine Nebenwege, die durchaus große Steigungen aufweisen können, Sterzing angesteuert. Geplant war hier eine Pause. Nicht geplant war die Länge der Pause. Ein Rucksackriemen des Bremsenschleifers hatte sich verabschiedet und so durften wir die Mittagspause des Sattlers abwarten. Und wer Italien kennt, weiß, das die Pause lang sein kann!

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Biker on Stage Sterzing 

Nachdem wieder zusammengenäht wurde was zusammengehört, konnten wir uns den Nebenwegen des Ridnautales widmen, die durchaus nennenswerte Steigungen hatten und sogar noch etwas trailig wurden. Dank der Außentemperaturen wurde es eine reichlich schweißtreibende Angelegenheit bis wir Ridnaun erreicht hatten. 

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Ja, es war warm. Unerwartetes Trailen im Ridnautal

Vor dem sehenswerten Bergbaumuseum wurde Kriegsrat gehalten wie der Tag weitergehen sollte, da der Stop in Sterzing außerplanmäßig lang gewesen war. Die Alternativen: Vor Ort ein Zimmer suchen oder weiterfahren und versuchen doch noch bis über die Schneebergscharte zum Schneeberghaus zu kommen, dem eigentlichen Ziel des Tages. Ich hielt das für reichlich illusorisch, aber beugte mich der Mehrheit, die auf eine Weiterfahrt bestand. 

Gleich hinter den alten Bergwerksanlagen steigt der Weg mit über 20 Prozent an und überwindet so mit ein paar Kehren  reichlich Höhenmeter. Nach einer Walddurchfahrt wird die Steigung wieder erträglich und das Tal weitet sich. Am Wegrand finden sich immer wieder Zeugen der alten Bergbautätigkeit, aber da wir reichlich spät dran sind wird auf eine Erkundung verzichtet. Die Schatten werden deutlich länger und nur langsam wird am Talende erkennbar, wo unser geplantes Ziel liegt, reichlich weit oben. 

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Der Weg zieht sich etwas Rechts oben gehts zur Scharte

Da ich mich doch vorher etwas informiert hatte und der Aufstieg zur Schneebergscharte als üble Schlepperei beschrieben wurde, meldete ich erst leise Bedenken an, ob das so eine gute Idee wäre, anbetracht der reichlich späten Stunde und den noch reichlich vorhandenen Höhenmetern den Aufstieg zu wagen. Ich wurde leider für etwas kleingeistig gehalten. Daraufhin wurde ich ausnahmsweise etwas lauter und machte deutlich, das ich keinen Bock hätte in knapp 2800 Höhe, im Dunkeln, auf unbekannten, hochalpinen Gelände ohne vernünftiges Licht mein Rad durch die Gegend zu schieben. Abgesehen davon, man musste ja auch noch ein paar Höhenmeter beim Abstieg zum Schneeberghaus vernichten. Dies waren anscheinend Wirkungstreffer, denn auch mein alter Kumpel kuckte mich etwas verwirrt an. Die Frage, was ich den als Alternative hätte, ließ mich erst etwas stutzen, aber da  die Auseinandersetzung taktisch klug fast neben der Moarerbergalm geführt wurde, meinte ich bloß: Keine Panik, ich mach jetzt da drüben die Übernachtung klar. Natürlich hatte ich keine Ahnung, ob man da überhaupt nächtigen konnte. ;-)

Zur Info: Man kann! Es ist ein Matratzenlager über dem Kuhstall vorhanden, Abendessen und Weizenkaltschale waren auch verfügbar, nur der Preis war nicht wirklich niedrig. Egal, der Tag hätte auch schlimmer enden können. ;-)

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ca. 50 km, 2300 Hm

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