9:00 Uhr, Oberstdorf  , die Frisur hält. 

Die Fahrt von Ulm ins Allgäu zieht sich doch ein wenig. Egal, die Sonne lacht mich aus und das Panorama sieht sehr verlockend aus. 

Das obligate Startfoto wird gemacht, die elektronische Navigationseinrichtung muss sich erst an den bayrischen Standort gewöhnen und zickt ein wenig rum. Die nächste Bäckerei wird gestürmt und es werden zuckerhaltige Teilchen für die nötige Energie gespalten, lecker. 

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So, es wird ernst, keine Ausreden mehr. Oberstdorf wird mit der Absicht Richtung Rappenalptal zu gelangen, verlassen. Trotz GPS, oder gerade deswegen, wird erst eine Ehrenrunde gefahren! Aber nach dem ich mich altmodisch orientiert hatte, Sonne, Mond und Sterne, radel ich an der Stillach Richtung Süden genn Rappenalptal. Den Versuch, den Freibergsee zu umrunden, gebe ich schnell auf, so früh am Morgen braucht Mann keine 20 prozentige Steigung. Zügig geht es ins Rappenalptal.

Rappenalptal

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Langsam kommt das das Talende in Sicht, links oben in der Wand müsste der Weg zum Schrofenpass verlaufen. 01rappenalptal3.jpg (50599 Byte)
Es wird steiler, es folgen ein paar Kehren und bald ist der Abzweig zum Pass erreicht. Ab hier ist schieben oder tragen angesagt.  01rappenalptal5.jpg (45574 Byte)
Trittsicherheit ist hier angesagt, reichlich  lockeres Gestein und nicht umsonst sind hier Stahlseile zur Sicherung angebracht. Bei Regen könnte es hier äußerst unangenehm werden. 01schrofenpass2.jpg (62003 Byte)
Die berühmt, berüchtigte Leiterüberquerung, halte ich für ungefährlicher als den vorigen Abschnitt. 01schrofenpass10.jpg (103250 Byte)
Der Weg verläuft jetzt in der Steilwand, schmal und auch Nichts für unsichere Kandidaten. 01schrofenpass9.jpg (78332 Byte)

Bald ist der Pass erreicht und ein paar rote Bänke stehen verführerisch in der Landschaft rum. Ich bin schwach, gebe mich einer Bank hin und genieße das Panorama und verspeise was mir Herr Albrecht leckeres eingepackt hat. Noch fühle ich mich gut und gebe mich der Illusion hin, heute bis zur neuen Heilbronnerhütte zu kommen. Üble Fehleinschätzung.

Schrofenpass

Panorami

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Ab jetzt geht es abwärts Richtung Lechleiten, der Trail ist aber nur teilweise fahrbar, mit diesen neumodischen langen Federwegen könnte aber auch mehr drin sein. ;-). 

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Man mündet auf eine Teerstrasse, hier wählte ich den Abzweig nach links auf die Hauptstrasse Richtung Warth. Es müsste aber auch der rechte Abzweig, Wanderweg nach Warth, möglich sein. Könnte sogar ein paar Höhenmeter sparen, da die Strasse erst abwärts geht und dann wieder Richtung Warth ansteigt.

Eigentlich braucht man ab Warth    nur der Strasse nach Lech zu folgen. Wegen plötzlicher Asphaltallergie wähle ich den Wanderweg 41, der an der Ostseite des Lechs in der Karte eingezeichnet ist. Schwerer Fehler, nicht tun. Bis zur Brücke über den Lech ist alles noch Spaß, ab da muss man über eine Kuhwiese schieben, dann folgt ein Kuhweg, es wird gemeinerweise etwas besser und man hofft, wieder etwas fahren zu können. Dem ist nicht so! Da ich aber schon ca. den halben Weg geschafft hatte, üble Schinderei, war der point of no return erreicht und ich machte mich fluchend auf den restlichen Weg. Das letzte Drittel war endlich fahrbar, lohnt aber die Plackerei nicht. 

Ziemlich fertig stürmte ich in Lech den SPAR und verdoppelte deren Tagesumsatz. So gestärkt folgte ich der Bikeroute ins Lechtal, Richtung Freiburger Hütte.   

Schöne Auffahrt, dummerweise fuhren auf der Mautstrasse jetzt die Pendelbusse für das fußkranke Wandervolk. Die Busfahrer machen keine Gefangenen!

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Irgendwie fühlen sich meine Beine nicht mehr so toll an. Kaum gedacht, schon kommt der erste Krampf. Schitt, habe ich normalerweise sehr selten. Werden wohl die Folgen der vollkommen unnötigen Schinderei sein. Na gut, wird halt etwas geschoben. Hoffentlich sieht mich keiner. Endlich ist der Pass erreicht und gibt die Sicht auf die Freiburger Hütte und den Formalinsee frei. Dummerweise geht es wieder etwas bergab und zur Hütte noch mal aufwärts. Aber meine Beine fühlen sich wieder gut an, wie immer ;-).

Freiburger Hütte

Formalinsee mit Spiegelbild Rote Wand

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Da es Freitag Abend ist und noch ein Zimmer zu bekommen ist , verzichte ich auf das gesellige Matratzenlager ;-) und gönne mir etwas Luxus und mache beim Hüttenwirt die Halbpension klar. Für knapp 40 EUR ist das Essen sehr gut, leckere Pasta in ausreichender Menge mit frischem Salat. Das Schlafdefizit von letzter Nacht macht sich bemerkbar und so verzichte ich auf einen Plausch mit den anwesenden Alpencrossern und gehe früh schlafen. Gut Nächtle!

Die Daten: ca. 50 km und 1800 HM, Kompaßkarte: 3 u. 33

 

PCX5

Magellan MapSend

Karte

GPS Track des gesamten AlpenX (rechte Maustaste und "Speichern unter" wählen)