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In der Brogles Hütte wurde eine länger Pause eingelegt, bevor wir uns an
die Befahrung das Adolf Munkel Weges machten. Befahrung ist allerdings relativ,
neben schönen Stücken ist der Weg reichlich verblockt und hat auch einige
Gegensteigungen, ich schätze, das wir höchsten 40 Prozent gefahren sind. Am
Ausgang des Munkel Weges schließt sich direkt die Auffahrt Richtung
Schlüterhütte an, WW 33/35. Bis zu einem Almgelände gut fahrbar, schlängelt sich der
Weg danach grobschottrig und serpentinig den Berg hinauf, für uns war schnell
schieben angesagt, was auch an dem inzwischen groben Nieselregen gelegen haben
könnte.
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Und wieder standen wir am Col Costachia vor einer Entscheidung, links oder
rechts rum? Laut Beschreibung war der rechte Weg, WW 9, sehr schmal, teilweise
ausgesetzt, führt über Wiesenhänge und war reichlich abgründig.
Das traf alles zu, wäre bei trockenen Verhältnissen auch noch in Ordnung
gewesen, allerdings war es eben heftig feucht und so wurde schon manche
Schiebepassage zum kleinen Abenteuer. Der spärliche Bewuchs rechts vom Abgrund
konnte einen auch nicht wirklich beruhigen und als dann hinter einer Kurve der
kommende Wegverlauf sichtbar wurde, blanke, fast senkrechte Felswand mit kaum
erkennbaren, schmalen Wegverlauf, war mir das Abenteuer zu viel. Nö ,nö, nö,
meinte ich, ich kehre um und wähle lieber die ungefährlichere Variante über
den WW 35. Die
alten Bergsteiger unter meinen Mitfahrern fanden das zwar übertrieben, aber
zeigten sich dann doch notgedrungen solidarisch.
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Die
Normalabfahrt stellte sich dann als feiner Trail durch den Wald
heraus, alles fahrbar, allerdings öffnete der Himmel seine Schleusen und so
wurde auch diese Abfahrt höchst grenzwertig, besonders weil sich dann wieder
meine drei Probleme einstellten: Brillenträger, reichlich benutzte
Magurabremsbeläge und Vorkriegs Mavic Crossmaxe mit blanken Bremsflanken. So
konnte man wenigstens nicht sehen, wo man nicht bremsen konnte. Also kommt ans
neue Rad neben mehr Federweg auch noch so modernes Gelump wie z.B.
Scheibenbremsen. |
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Als der letzte Schotter aufgebraucht war, wurde klar, das man auf Asphalt bei
Regen noch viel schneller durchfeuchtet wird. Nasser als nass kann man aber
nicht werden, deshalb wickelten wir die restlichen Kilometer auf Asphalt
Richtung St. Vigil ab und ließen eine mögliche Schottervariante ausnahmsweise
rechts liegen. |
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Diese Tournee hätte sicherlich eine schönere Schlussvorstellung verdient
gehabt, aber das kann man sich leider nicht aussuchen. Feucht, aber glücklich,
wurden die Tourbusse erreicht, die durchnässten Bühnenklamotten gegen
trockeneres Outfit getauscht, die Instrumente, dreckig und verstimmt wie sie
waren, zerlegt und in das Bluesmobil verstaut.
Ca. 45 km und
1900 Hm wurden gesammelt.
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Sekunden später wurde der erstbeste Cateringservice vor Ort mit der
Verköstigung der Band beauftragt und bis an seine Belastbarkeit ausgetestet.
Dank geht an den Roadmanager, der eine fast perfekte Runde, von ein paar üblen
Lokalitäten abgesehen, ausgesucht hatte und an alle Mitspieler für die fast
immer virtuose Beherrschung ihrer Instrumente.
Wann die nächste Tournee veranstaltet wird steht noch nicht fest, wird aber
dann eher im Großraum Westalpen stattfinden und die Musikrichtung könnte noch
etwas härter werden, dürfte sich so im Bereich von Heavy Metal bis Death Metal
bewegen oder wie sich die vielen neudeutschen Bezeichnungen so schimpfen.
Das wars vom alten Mann und
dem Mär.
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