Hallo werte Gemeinde der gepflegten Erdbewegung!

Dank Internet hatte ich leichtsinnigerweise einen Startplatz zum Trefle Lozere 2003 ergattern können. Jetzt musste ich auch fahren, gebucht ist gebucht.

Die Teilnahme hat mich ein wenig demütig gemacht, deshalb ein paar Gedanken zu Sinn oder Unsinn des gemeinen Endurofahrers übers Trefle.

Schmerz beiseite, mit etwas Abstand betrachtet war das Trefle mit das Beste, was ich bisher auf zwei Rädern unternommen habe. Mal kucken, ob mir ein paar Gründe einfallen. Traumhafte, lockere Atmosphäre, Gelände wie es sein sollte, von einigermassen begabten Enduristen noch ohne fremde Hilfe fahrbar, die sportliche Härte kommt durch die Länge, geniale Landschaften, gute Organisation etc..

Mein kleines Tagebuch

1. Tag

Meine drei Mitstreiter und ich stehen auf der Startrampe, die Uhr tickt und jetzt darf der E-Starter(falls vorhanden) gedrückt werden. Kurz hinter Mende gehts links ab in den Wald, kleine Auffahrt, dann folgt der erste Single Trail und asphaltierte Strassen werden danach höchst selten gesehen, dafür laaange Bachbettabfahrten(anstreengeend), nette Auffahrten, Flußdurchfahrten and so on.

Leider habe ich den genauen Verlauf des ersten Tages etwas verdrängt, da ich in der 3. Sonderprüfung Krämpfe in den Daumen und Oberschenkeln bekam, nach ca. 80 km und der netten Wasserdurchfahrt oberhalb des Wasserfalles mein Moped an einen Baum lehnte und über den Sinn der ganzen Aktion nachdachte, siehe Gebot 6. Nach Sieg über meinen inneren Schweinehund (Mistköter) bin ich dann doch noch über die volle Distanz gefahren und mit reichlich Verspätung am Parc Ferme eingetroffen. Lob von meinen Teamkollegen, Essen, Bett.

2. Tag

Kurz nach Mende wieder ein nettes Flussbett zum morgendlichen Frühsport, dann gings wieder über schmale Wege durch Ginster und sonstige Botanik, ich glaube eine nette Moordurchfahrt und ein Karrenweg war auch dabei. Auf jeden Fall konnten die Sollzeiten durch den etwas hohen Straßenanteil locker erreicht werden und die Pausen wurden dadurch fast zu lang. Gegen Ende gabs noch eine nette Bachdurchfahrt und ein kleines Hillclimb durch die, genau, Ginsterbüsche. Essen, Bett.

3. Tag

Bis zur zur Halbzeit gings erst reichlich durch den Wald auf Single Trails, dann über einen Hohlweg auf eine Hochebene mit Menhiren,Stonehenge ließ grüßen und Sicht auf erloschene Vulkane, absolut traumhaft. Jetzt folgte der erste Abstieg in die Tarnschlucht, danach wieder über Eselswege aufwärts und wieder abwärts. Ab dem letzten Servicepunkt waren es noch ca. 60 km nach Mende, diese km waren einfach toll, über eine Hochebene und endlose schmale Waldwege zur letzten Sonderprüfung, durchgerollt und das wars. Trefle geschafft, reichliche Zufriedenheit.

Leider mußten meine restlichen Mitstreiter ( Team: Amok Caramba 2003 (für den Namen lehne ich jede Verantwortung ab) schon am Sonntag nach Hause düsen. Falls sie das hier lesen, nochmals Danke für den erstklassigen Service und die Mineraltabletten etc.. Shit happens 

Das war alles anscheinend zu gut, 2 Wochen nach dem Trefle haben irgendwelche Kleingeister die gute DRZ gestohlen und abgefackelt.

Lozere relaxter