Die Sonne lacht, wir auch noch und das Thermometer verspricht 2 Grad plus. Man sollte sich also ausgiebig Zeit beim Frühstück lassen. Das Mittagsessen wird wohl nach einer Stunde Buffetplünderung ausfallen, egal, wir machen uns für unsere Expedition rund um den Langkofel fertig. Rucksack, Kamelrücken, Proviant, Kamera, Rad, alles klar. Ab geht’s.

Todesmutig stürzen wir uns in die Abfahrt, es ist immer noch schweinekalt. Schnell erreichen wir Plan de Gralba und kurbeln den Schotterweg entlang der Seilbahn Richtung Rif. Comici rauf. Bald ist ausgekurbelt und stellenweise ist schieben angesagt, uns ist nicht mehr kalt. 

Am Rifugio direkt unterhalb der des Lankofels führt uns der Wanderweg 528-526 Richtung Sellapass, anfangs schön fahrbar bis zum Eingang der Steinernen Stadt, hier ist von fahren keine Rede mehr. 

Am Sellapaß geht’s auf den 557 bzw. 4 Richtung Forc. Rodella, steil, aber noch fahrbar. An der Scharte beginnt der Friedrich August Weg. Ein bekannter Wanderer Highway, also vermeiden in der Hauptsaison oder am Wochenende. Mein Leidensgenosse hat dort bei erhöhtem Wandereraufkommen schon schlechte Erfahrungen gemacht. Komischerweise konnte er sich vorzüglich in Deutsch mit den genervten Leuten streiten. Muß also nicht sein. Wir trafen auf ca. 20 Wanderer im Verlauf dieses Weges und hatten keine Probleme. Ist ansonsten ein toller Singeltrail über dem Duron Tal und zu ca. 90 Prozent fahrbar. Er endet an der Plattkofelhütte. 

Forc. Rodella	Forc. Rodella Sellastock	Friedrich August Weg,  Marmolada	Friedrich August Weg  Rosengarten, Vajolettürme
Friedrich August Weg Schlern, Plattkofelhütte	Panorama Plattkofelhütte

An dieser Hütte ist eine Pause angesagt und man sollte das Panorama Richtung Schlern und Alpenhauptkamm genießen, in südöstlicher Richtung strahlt die Marmolada einen an, auch recht hübsch.

Wir folgen dem Weg 594 bzw. 4. Er führt uns weiter oberhalb des Duron Tales Richtung Mahlknechthütte. Diesen Singeltrail fand ich noch schöner als den F. August Weg. Er könnte aber bei Nässe reichlich rutschig werden und dann sind die fetten Spurrillen nicht mehr so spaßig. 

Weg 594 Tierser Alpjoch Roterdspitze	Weg 594 Schlern	Weg 594 Marmolada	Weg 594 DuronTal Marmolada
Weg 594 Durontal Rosengarten, Vajolettürme	Weg 594 Durontal

Mit Blick auf den Schlern und das Tierser Alpjoch biegen wir am Ende in Richtung Nordosten auf den Weg 7, Richtung Zallingerhütte ab. Schöner Singeltrail bergab, nur bei der Einfahrt in den Wald sollte man entweder schnell sein oder lieber absteigen. Ich war anscheinend zu langsam, was zu einer Rolle rückwärts führte. An der Zallingerhütte vorbei, folgt man dem Weg 7 weiter, im Zweifel immer dem rechten breiten Weg nach. Wir hatten überlegt, ob man versuchen sollte, das Rif. Comici über den 
527 und 526 zu erreichen. Wer das schon mal versucht hat, könnte mir Bescheid geben, wie es war.

Auf jeden Fall folgt man dem Forstweg bis zu einem rechtem Abzweig (ist nicht in der Karte eingezeichnet), der durch ein Gatter verschlossen ist. Dieser Forstweg führt dann entlang eines Flusses wieder aufwärts Richtung Rif. Comici.  Er trifft auf den Weg 528. Unterwegs teilt er sich in zwei Wege. Der linke Teil führt über eine Brücke und dann wieder den Berg rauf, könnte die bessere Variante gewesen sein. Wir haben den rechten Weg genommen. Leider wird der bald reichlich steil und schieben war wieder angesagt. Die beiden Teile führten wieder zusammen und man konnte wieder fahren. Aber nicht lange. Durch ein Stein- und Geröllfeld durfte man ca. 20 Minuten bis zum Rifugio schieben. 

Damit war aber die Umrundung vollendet. Auf der Schotterpiste vom Morgen ging es dann heftig abwärts und über die Straße heimwärts, Sonnenliege und Essen warten.

Fazit: Schöne Tour zum Eingewöhnen an schmale, technische Wege, heftigen Schotter und Schiebepassagen ;-).