Traumtour über einen der bekanntesten Alpenpässe mit anschließender Mountainbiketour vom Feinsten.

Man nehme: Einen sonnigen Tag, frühes Aufstehen, rüstige Mitfahrer zur Erheiterung, gute Beine und etwas zum lesen, da der Aufstieg seeeehr lang ist. ;-)

Hilfreich ist die Karte: Kompass 072, Parco Nazionale dello Stelvio. Ist halt die übliche Quälität der Kompasskarten, aber die ganze Tour ist drauf und viele Möglichkeiten zum Verfahren gibt es nicht.

Man sollte das Unternehmen möglichst wochentags, nicht zur italienischen Ferienzeit, sehr früh am Tag starten und nur bei absolut stabilen Wetter unternehmen. 

Ausgangspunkt ist in Prad auf ca. 900 Höhe. Einfach der Straße Richtung Sölden, Trafoi, Stilfser Joch folgen. Bis Trafoi sind ca. 600 Hm zu überwinden, meist parallel am Suldenbach entlang , mit wenigen Kehren, dafür mit stetiger Steigung. 

Nach Trafoi hat man die volle Sicht auf den Ortler stil1.JPG (42845 Byte)
leider auch auf das restliche Programm der nächsten Stunden! stil2.JPG (73073 Byte)

Es ist aber immer wieder erstaunlich wie schnell so 1300 Hm vorbei gehen können, schwups, schon ist man oben und genießt die Aussicht. Allerdings ist es am Joch mit der Bergeinsamkeit vorbei, dort stehen jede Menge Restaurants, Ansichtskartenbuden und Japaner!

stil3.JPG (70241 Byte) stil14.jpg (51818 Byte)
Mille Tornati Ortlergraphie

Direkt an der Passhöhe geht rechts ein Weg zur Dreisprachenspitze ab, kann man fahren, muss man aber nicht.

stil12.jpg (65043 Byte) stil13.jpg (57439 Byte)
Dreisprachenspitze: Bis hier hätte die Honda mehr Spaß gemacht. Dreisprachenspitze ohne lästigen Vordergrund Richtung Nord-Osten

Der gemeine Mountainbiker hat die Spitze natürlich nicht ohne Hintergedanken erklommen, es folgt das erste Highlight des Tages, der Trail Richtung Umbrail Pass.

stil5.JPG (53196 Byte) stil6.JPG (80402 Byte)
Trail mit Blick Richtung Umbrail Paß und zum nächsten Ziel, der Bocca di Forcola. Vorsicht, die Anzahl der Kehren erscheint geringer als sie ist.

Der Weg endet an der Umbrail Passstrasse. Soweit ich mich erinnern kann, kommt man hinter dem Grenzübergang raus und muss wieder Richtung Süden nach Italien einreisen. ;-). Von der Strasse geht nach ein wenigen Metern der Trail 171 Richtung Bocca di Forcola rechts ab, relativ unscheinbar mit einem Wegweiser an einem Eisenpfahl gekennzeichnet. Er ist schmal, steigt stetig an und ist fast vollständig fahrbar. Erst kurz vor der Bocca di Forcola muss ca. 10 Minuten geschoben werden.

stil15.jpg (77955 Byte) stil16.jpg (99612 Byte) stil17.jpg (76530 Byte)
Trail zur Bocca di Forcola.
stil7.JPG (90707 Byte) stil18.jpg (73317 Byte) stil19.jpg (61017 Byte) stil20.jpg (66493 Byte)
Festungsanlage an der Bocca di Forcola. Bocca di Forcola, Richtung Osten Stilfser Joch Bocca di Forcola. mit Blick auf M. Pedenole und Bocca di Pedenoletto. Der rechte Weg ist der Richtige. Bocca di Forcola Richtung Norden
stil8.JPG (43572 Byte) stil9.JPG (49809 Byte)

Aussichten von der Bocca di Forcola

Man wählt den breiten Weg Richtung Bocca di Pedenoletto, nicht den Trail links am Hang oder den Weg 171, dieser ist die einfachere Variante durch das Forcola Tal. An der Bocca di Pedenoletto wird der alte, breite Militärweg 173 erreicht. Ein Wahnsinn, wie man so einen breiten, massiv befestigten Weg in 2800 m Höhe errichten konnte. Diesen Weg führt an der Bocca di Pedenolo vorbei und schlängelt sich über das Piano di Pedenolo Richtung Forcola Tal.

stil21.jpg (81561 Byte) stil23.jpg (74143 Byte) stil25.jpg (61246 Byte)
stil22.jpg (46995 Byte) stil24.jpg (82065 Byte) stil10.JPG (39698 Byte)
Aussichten von der Bocca di Pedenolo, Piano di Pedenolo

Immer dem breiten, mit Gras bewachsenen Weg folgen. Das Schotterband wird schmaler, der Zahn der Zeit hat reichlich genagt und der Weg senkt sich steil ins Forcola Tal. Ein Traumtrail, der fast komplett fahrbar ist, wenn man sich von kindskopfgrossen Schotter nicht abschrecken lässt. Ich nehme an, das sich der Zustand seit 1999 nicht verbessert hat. ;-)

stil27.jpg (81505 Byte) stil28.jpg (110603 Byte) stil26.jpg (81840 Byte)
Schwindelfrei und Spaß dabei Eine von ca. 50 Kehren Forcola Trail mit Blick auf Weg 171
stil29.jpg (106354 Byte) stil11.JPG (65806 Byte)
Lieber tot als Schwung verlieren.

 Geschafft

Über eine Brücke wird der Weg 171 erreicht, der ins Fraele Tal führt. Hier kann man wählen, ob man den Lago di Cancano und Lago di S. Giacomo im Norden oder Süden umfahren will. Die Nordumfahrung ist für den Autoverkehr gesperrt, allerdings hat man ohne Licht an dem längeren Tunnel nicht viel Freude. Der Passo de Fraele wird erreicht und man folgt dem Weg Richtung Norden zum Passo Val Mora. Dort fängt der Traumtrail ins Val Mora an, ist inzwischen auch als Bikeroute ausgeschildert. In der nächsten Stunde bekommt man das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht, obwohl es merkbar bergan geht. Erst ab Dös Radond führt der Weg wieder bergab.

stil30.jpg (68593 Byte) stil32.jpg (69064 Byte) stil31.jpg (105119 Byte) stil34.jpg (95650 Byte)
stil33.jpg (100312 Byte) stil35.jpg (73213 Byte) stil36.jpg (60089 Byte) stil38.jpg (64538 Byte)
stil37.jpg (59322 Byte) stil40.jpg (68369 Byte) stil39.jpg (30147 Byte)

Val Mora von links nach rechts

 

Noch mehr zum Val Mora aus der anderen Richtung ;-)   

Immer der Schotterpiste folgen, bis der Weg in die Strasse nach S.ta Maria mündet. Über Müstair, Taufers, Glurns und Lichtenberg erreicht man wahrscheinlich erschöpft, aber zufrieden Prad. Ich bin die Runde bisher 2 1/2 Mal gefahren und immer wieder begeistert. Absolute Traumtour in hochalpiner Landschaft. Eigentlich ein Muss, wenn man schon in der Gegend ist. ;-).

Geschätzte Km 120, Höhenmeter: 2600 m (aus Karte und teilweisen GPS Track ermittelt)